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Manuskript meiner Rede zum Jubiläums-Waldspaziergang & zur fünften Roten Linie am Hambacher Wald

Liebe klimabewegten Mitstreiter und Mitstreiterinnen, liebe Freunde und Freundinnen des Hambacher Waldes und der Dörfer,

aber heute vor allem:

liebe Eva und lieber Michael,

vor fünf Jahren haben wir uns im Hambacher Wald am Muttertag kennengelernt. Ich war neugierig. Da kommt ein Waldpädagoge aus Aachen und will Waldspaziergänge anbieten. 2014 war das. Wir Buirer für Buir im verflixten siebten Jahr (nein, nicht wirklich), aber natürlich hatten wir bis dahin schon viele Menschen kommen und leider auch gehen sehen in den Auseinandersetzungen um diesen Wald, um den Kohleausstieg, und im Streit für mehr Klimaschutz.

Aber ihr seid gekommen um zu bleiben, und dafür bin ich euch unendlich dankbar. Eure Waldspaziergänge sind zu einer Erfolgsstory geworden. Gemeinsam mit den Waldschützerinnen, dem BUND NRW, mit anderen Gruppen und engagierten Einzelpersonen, mit euch, haben wir viel erlebt: viele Hochs und Tiefs durchgemacht, Tränen der Freude, aber auch der Empörung und Trauer geweint, uns nach Rückschlägen und jeder Rodungssaison, die wir nicht verhindern konnten, immer wieder aufgerappelt und haben langen Atem bewiesen. Nur diesem langen Atem, dieser Ausdauer ist zu verdanken, dass wir alle zusammen Teil einer ganz wunderbaren Bewegung geworden sind. Und daran habt ihr einen riesengroßen Anteil.

Dafür danke ich euch von ganzem Herzen und in großer Verbundenheit.

Ich mag mich nicht mit fremden Federn schmücken, daher sei vorausgeschickt, dass ich diese Formulierung stibitzt habe aus facebook: „Rote Linie statt Rote Rosen“ hieß es dort in einer Einladung für den heutigen Tag. Aber ich finde, für euch muss es heißen: Rote Linie und Rote Rosen!

Keine Roten Rosen kann es dagegen für Armin Laschet regnen, liebe Freunde und Freundinnen.

RWE gräbt sich immer weiter an den Hambacher Wald und die Dörfer heran, und das trotz Kohleausstieg. Deshalb wird es allerhöchste Zeit, dass sich unser Landesvater nun endlich schützend vor den Wald und die Dörfer stellt. Wenn er die Situation hier nicht befriedet, dann trägt er die Verantwortung, dass es keinen sozialen Frieden im Revier geben wird.

Herr Laschet, soziale und wirtschaftliche Härten bei Umsiedlungen vermeiden heißt: Dörfer retten und Umsiedlungen stoppen! Lassen Sie die Menschen, die nicht umsiedeln können oder wollen, doch in Frieden in ihrem Zuhause leben. Nehmen Sie endlich Ihre gesellschaftspolitische, Ihre soziale und zugleich auch ihre klimapolitische Verantwortung in NRW wahr: Machen Sie sich in Berlin stark für die Abschaltung von 3 GW Kraftwerkskapazitäten in Neurath und Niederaußem, damit die Menschen hier endlich zur Ruhe kommen können und keine Dörfer mehr vernichtet werden.

Euch und Ihnen allen einen schönen Tag, danke, dass ihr hergekommen seid, und vor allem, kommt heute Nachmittag auch alle wieder heil nach Hause.

Und: genießt diese Jubiläumsführung von Eva und Michael und habt eine kreative fünfte Rote Linie!

Damit:

Hambi … bleibt

und

Alle Dörfer … bleiben

Dankeschön!

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