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Gibt es zum Jahresanfang einen neuen Konflikt am Hambacher Wald?

Das Bergamt hat am 6.1.25 veröffentlicht, dass es den Hauptbetriebsplan Hambach genehmigt hat – und das bereits am 20.12.24!‼

Dieser „erlaubt“ RWE bis Ende 2028 den weiteren Abbau von Kohle, Sand, Kies im Tagebau. Er besiegelt, wenn die Klagen des BUND NRW nicht erfolgreich sind, die Zerstörung von weiteren wertvollen Ackerflächen, wichtigen Grünstrukturen und dem sogenannten Sündenwäldchen in Kerpen-Manheim (alt). Das Sündenwäldchen ist einer der ökologisch wichtigsten Trittsteine zwischen dem Hambacher Wald und dem FFH-Gebiet Steinheide. Seit einigen Wochen bauen Aktivist*innen aus dem Hambacher Wald Baumhäuser im Sündenwäldchen, um es zu schützen. Seitdem gab wieder vermehrt Waldspaziergänge, temporäre Mahnwachen und eine neue Petition.

Nach Weihnachten mehrten sich besorgniserregende Nachrichten mit Spekulationen und Gerüchten rund um eine bevorstehende Räumung und Rodung, die ich weder bestätigen noch entkräften konnte. Zu dieser Zeit war unklar, ob es überhaupt einen neuen Hauptbetriebsplan gibt, der diese Flächen umfasst. Es gab Hinweise, von denen auf Vorbereitungen einer anstehenden Räumung geschlossen werden konnte, die aber bis heute glücklicherweise nicht stattgefunden hat. Ich war am Dreikönigstag vor Ort, aber blieb es ruhig.

Eine Entwarnung gibt es aber nach wie vor nicht, denn die Rodungssaison geht bis zum 28. Februar. Das beunruhigt mich, denn ich möchte, dass die Konflikte nicht neu entfacht werden und unsere Region endlich zur Ruhe kommen kann.

Zum Hauptbetriebsplan: https://www.bra.nrw.de/system/files/media/document/file/zulassung_hauptbetriebsplan_tagebau_hambach_2025-2028.pdf

Wichtig und unsere Aufgabe ist es heute, in Zeiten multipler Krisen, wertvolle Flächen mit ihren Ökosystemen und Potentialen zu erhalten und im Sinne eines nachhaltigen Strukturwandels nachzunutzen. In diesem Sinne habe ich mich bereits lange vor der Waldbesetzung im Sündenwäldchen für den Stopp des Tagebaues Hambach vor der alten Autobahn A 4 eingesetzt und alternative Nutzungen wie den Arnoldustrail vorgeschlagen. Das war mir wichtig, als die RWE-Planungen der Verinselung des Hambacher Waldes im Januar 2020 bekannt wurden und dann in den Planungen der Manheimer Bucht mündeten. Als RWE am 1. 12.21 den Bochheimer Wald gerodet hat, war ich allein mit Dirk Jansen vor Ort😢 Ziel muss sein die Flächen zu erhalten, auch wenn das veraltete und reformbedürftige Bergrecht das unmöglich erscheinen lässt. So steht jetzt erstmal die Prüfung der Genehmigungsunterlagen mit besonderem Fokus auf den Artenschutz an. Denn im Genehmigungsgebiet wird ja keine Kohle mehr gefördert, sondern beim „Manheimer Loch“ geht es „nur“ um den Abbau von Sand und Kies.