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Pressemitteilung Hannelore Wodtke & Antje Grothus – Mitglieder der Kommission für Wachstum, Strukturwandel & Beschäftigung

Tagebaubetroffene fordern Erhalt der Dörfer und mehr Beteiligung der Zivilgesellschaft

23.01.2019. Die beiden Vertreterinnen der Tagebaurandbetroffenen in der Kommission Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung („Kohlekommission“), Hannelore Wodtke aus der Lausitz und Antje Grothus aus dem Rheinischen Revier, fordern ein klares Bekenntnis zum Erhalt der von der Braunkohle bedrohten Dörfer, das im Endbericht festgeschrieben werden müsse. Zudem muss die Zivilgesellschaft in einem stärkeren Anteil am Strukturwandelprozess beteiligt werden.

„Dörfer wie Proschim in der Lausitz, Keyenberg im Rheinland und Pödelwitz in Mitteldeutschland, die immer noch durch Abbaggerung von den Kohlekonzernen bedroht sind, brauchen endlich Planungssicherheit und dürfen nicht mehr der Braunkohle geopfert werden“, sagt Hannelore Wodtke. Das muss in einem Endbericht der Kohlekommission festgeschrieben werden, fordern die beiden Tagebauanrainerinnen für alle Betroffenen bundesweit.

„Die Sicherung der Dörfer und des Hambacher Waldes ist für uns absolut unverzichtbar“, erklärte Antje Grothus: „Den Menschen ist es einfach nicht mehr vermittelbar, dass Milliardenbeträge an Steuergeldern für Entschädigungsleistungen an Konzerne bezahlt werden sollen, aber beim Kohleausstieg und Klimaschutz zu wenig passiert und in Kauf genommen wird, dass sogar noch ganze Dörfer für die Braunkohle vernichtet werden, dass man Familien auseinanderreißt und Menschen gegen ihren Willen für die Braunkohle ihr Zuhause nimmt. Der gesellschaftliche Kompromiss zur Beendigung der Kohleverstromung muss auch das Ende von Zwangsenteignung und Zerstörung ganzer Ortschaften und des Hambacher Waldes enthalten, um die gesellschaftliche Situation in den Regionen nachhaltig zu befrieden. Sonst ist er für uns Bürger vor Ort nicht tragbar.“

Auch dafür, dass ein Anteil von mindestens zehn Prozent der für den Strukturwandel vorgesehen Bundesmittel für die Zivilgesellschaft und das Engagement der Bürger in den Regionen reserviert werden soll, wollen die beiden Tagebauanrainerinnen kämpfen. „Es kann nicht sein, dass die Kohlekommission allein der Erfüllung von Wünschen der Industrie, Stromkonzernen und Gewerkschaften dienen soll, aber die Bürger leer ausgehen. Dagegen werden wir aufstehen und die Stimme erheben“, sagt Grothus.

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